Ich verbrachte 1 Woche in New York und besuchte dort die "Aupair Trainingsschool".
Dort lernten wir Einzelheiten über Erziehung, Ernährung und Erste Hilfe, bevor wir weiter zu unseren Gastfamilien reisten. Ich fand dort vorab auch viele neue Freundinnen aus den verschiedensten Ländern wie Argentinien, Spanien, Brasilien und England...

Ich kam im Jänner 2020 in Chicago an,
wo mich meine Gastfamilie auch am Flughafen abholte. 
Der Empfang hätte nicht liebevoller sein können. Mit einem selbstgebastelten Willkommensschild und Partytröten wurde ich am Flughafen empfangen. Ich fühlte mich sofort wie Daheim.

Heimweh war daher fast nie ein Thema,
auch wenn ich es mir vorher nie vorstellen konnte, alleine in ein fremdes Land zu ziehen.

Dann, 3 Monate später, im März 2020 kam auch der Corona Virus nach Amerika.

Die Sorge war groß, den niemand wusste genau wie es weitergeht...
Meine Kinder begannen mit dem Homeschooling, meine Gasteltern arbeiteten im oberen Stock des Hauses. Es war nicht immer einfach alle 4 auf einmal zu beschäftigen.
Meine Gasteltern organisierten Pläne mit mir um die Situation im Griff zu haben.
Da meine Gastmutter Therapeutin war sorgte sie sich natürlich am meisten um mein Wohlergehen, sie hörte öfter davon das viele Au Pairs wieder nach Hause zurückkehrten, weil dies natürlich nicht die Erfahrung war die sie sich vorgestellt hatten.

Ich wurde jeden Tag gefragt ob alles in Ordnung sei, was sie besser machen können und welche Eiscremesorte sie für unser abendliches Fernsehprogramm(wenn die Kinder im Bett waren) kaufen sollte. Ich habe mich daher nie gefragt ob ich Heim fliegen möchte, da in Österreich sowieso auch alles zum Stillstand gekommen war, wusste ich auch nicht ob ich Heim fliegen könnte wenn ich es wollte.

Sie versuchten mir meinen Aufenthalt so angenehm wie nur möglich zu gestalten.
Und auch wenn es verrückt klingt aber in meinem Jahr als Au pair in Amerika mit 4 Kindern, dem Corona-Virus, BLM und den Ausschreitungen durch die Präsidentenwahl, hatten sie es wirklich geschafft. Meine Gasfamilie ist in dieser Zeit zu meiner Familie geworden und ich würde diese Erfahrung für nichts auf der Welt hergeben.